Eibisch, wohltuend bei Halsweh, Mund- und Rachenraumentzündungen

Der Eibisch ist eine sehr eigene Pflanze, die Schleimstoffe beinhaltet, die ein großes Nutzen in der Humanmedizin haben. Schleimstoffe dienen dazu Reize wie Schmerzen oder Jucken zu lindern, sie wirken abführend und beschleunigen die Wundheilung.

Man verwendet zu Heilzwecken die Sprossachsen, die Wurzel, die Blüten und die Blätter. Gerade weil alle Pflanzenteile essbar sind, war Eibisch in Hungerzeiten ein Arme-Leute-Essen.

Heimat

Der Echte Eibisch gehört zu den Malvengewächsen (Malvaceae) und ist im südlichen Eurasien beheimatet. Die Heilpflanze kam aber bereits seit der Antike über die Handelswege bis zu uns, nach Mitteleuropa. Das heutige weltweite Vorkommen des Eibischs ist auf die global verbreitete Verwendung als Zier- und Heilpflanze zurückzuführen. Der Echte Eibisch fühlt sich auf feuchten, nährstoffreichen Lehm- und Tonböden besonders wohl. Er bevorzugt dabei sonnige Standorte.

Echter Eibisch (Althaea officinalis) ist eine Staude, die bis zu 1,5 Meter hoch werden kann. Die spiraligen Blätter sind filzig behaart, weiß und drei- bis fünf-lappig angeordnet. Im Sommer entwickeln sich große weiße oder rötliche Blüten in den Achseln der Blätter.

Verwendung

Der Eibisch wird seit der Antike wegen seiner beruhigenden Wirkung auf Entzündungen im Mund, Rachen und Hals gerne als Heilpflanze verwendet. Die Eibischwurzeln haben Schleime, die sich wie ein Schutzfilm auf die gereizten Mundschleimhäute oder Hals-/Rachenschleimhäute legen. Dadurch werden Schmerzen in diesem Bereich schnell gelindert. Auch die Entzündung wird durch die Wirkstoffe effektiv bekämpft.

Der Eibisch enthält zahlreiche Inhaltsstoffe, denen eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Dazu gehören:

• Glucane,
• Arabinogalactane
• Rhamnogalacturonane (Schleimstoffe),
• Glycinbetain,
• Cumarin,
• Aminosäuren

Eibisch Einsatzgebiete und Verwendung

Die pflanzlichen Schleimstoffe in Verbindung mit den anderen Wirkstoffen machen Eibisch, zum Beispiel als Tee vorbereitet, zum idealen natürlichen Unterstützer bei:

• trockenem Reizhusten
• kratzendem Hals,
• Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum,
• Heiserkeit,
• Bronchitis,
• leichte Entzündung der Magenschleimhaut,
• Reizdarm und
• Verdauungsstörungen.

Die Schleimstoffe legen sich über die Schleimhäute des Rachens aber eben auch des Magens. So schützen sie die entzündete Magenschleimhaut vor dem Kontakt mit Magensäure. Da sie die Säure, die Sodbrennen auslösen kann, auf Distanz hält, wirkt Eibischtee auch gut gegen Sodbrennen.

Äußerlich aufgetragen, helfen die Schleimstoffe der Eibischwurzel bei:

• Insektenstichen,
• Rissiger, strapazierter Haut und
• Sonnenbrand

Während die Eibischblätter gerne in Teemischungen genutzt werden, ist die Eibischwurzel hingegen eine Einzeldroge. Die Wurzel wird in Fertigarzneien aber auch in Sirupen angewendet.

Für einen Tee aus Eibischwurzel:

• 2 TL Eibischwurzel (in Apotheken erhältlich)
• 250ml kaltes Wasser
• Eibischwurzel und kaltes Wasser in die Tasse geben
• beides ca. zwei Stunden ziehen lassen
• Wurzel abseihen
• Eibischwurzel-Tee auf gewünschte Trinktemperatur erwärmen

Die empfohlene Dosis Eibischwurzel: 6 Gramm täglich.

Für die äußerliche Anwendung (Umschlag für Wunden oder Insektenstiche):

• ein kleines Stück Wurzel ganz fein reiben
• mit Bio-Honig vermischen.
• Mischung mit einem Tuch auf betroffene Stelle legen
• Umschlag alle zwei Stunden erneuern.

Hinweise (Auszug)

Die Schleimstoffe des Eibischs sorgen nicht nur dafür, dass der Magen geschützt wird, sie bilden auch einen Schutzfilm im Darm. Wenn man also Medikamente einnimmt, die über die Darmwand aufgenommen werden und nur so ihre Wirksamkeit entfalten können, sollte man keine Eibischpräparate einnehmen.

Eibisch ist sehr gut verträglich und nicht als Allergen bekannt. Da die Wurzel allerdings einen hohen Anteil an Stärke und Zucker aufweist, müssen Menschen mit Diabetes die Einnahme vorher ärztlich abklären lassen.