Rosskastanie, gut bei Venenleiden und Krampfadern

Der Name Rosskastanie kommt daher, dass man früher die Samen des Baums an Pferde verfütterte. Der Extrakt der Rosskastanie ist ein anerkanntes pflanzliches Heilmittel bei Venenleiden, schweren Beinen und Krampfadern.

Der Baum der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) kann bis zu 30 Metern hoch werden und besitzt eine weite Krone. Seine Schönheit und Größe machen ihm zum beliebten Baum für Gärten, Parkanlagen und Alleen. Auch in Biergärten finden man diesen prächtigen Schattenspender der Natur häufig.

Die Gemeine Rosskastanie zählt zur Familie der Seifenbaumgewächse, denn aus den Früchten kann man in der Tat eine seifenähnliche Flüssigkeit gewinnen, mit der man sich durchaus waschen kann. Die gefingerten Blätter sind ca. 20 cm groß und an den Rändern gesägt. In der Blütezeit (von April bis Juni) trägt der Baum beeindruckende weiße, kerzenförmige Blütenstände.

Im Herbst fallen dann die rotbrauen, glatten Samen des Baums (die Kastanien) auf den Boden. Erst verbergen sich die Kastanien in der igelartigen, grünen Hülle. Wenn die Kastanien reif sind, platzt die Fruchthülle und die 3 bis 5 cm großen Samen der Rosskastanien kommen zum Vorschein.

Heimat der Rosskastanie

Der Rosskastanienbaum stammt, so die Vermutung, aus Südosteuropa und Kleinasien. Mittlerweile ist er auch in Mitteleuropa weit verbreitet. Nach der Eiszeit brachten die Osmanen ihn nach Mitteleuropa.

Verwendung

Medizinische Verwendung finden die getrockneten Samen der Rosskastanie sowie die daraus produzierten Extrakte. Der Hauptwirkstoff ist das Saponin-Gemisch Aescin.

Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind:

• Aesculin,
• Alantoin,
• Bitterstoff,
• Flavone,
• Kampferöl
• sowie Gerbstoff und Linolensäure

Die Rosskastanie wirkt sich nachweislich positiv auf Blutgefäße aus:

• Sie kann den Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen hemmen
• Sie dichtet die Wände der Gefäße ab und
• Sie erhöht die Spannkraft der Venen.

Diese Spannkraft ist notwendig, um den Rückfluss des Blutes z. B. aus den Beinen in das Herz zu gewährleisten. Außerdem wird der Rosskastanie entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.

Einsatzgebiete und Wirkung

Die Wirkung aus Rosskastanien-Samen ist medizinisch zur Behandlung der chronischen Venenschwäche anerkannt. Typische Symptome sind:

• Schwellungen in den Beinen
• Krampfadern
• schwere und müde Beine
• Juckreiz in den Waden
• Spannungsgefühl in den Waden
• Wadenkrämpfe

In der Volksmedizin finden die Extrakte Anwendung bei:

• schmerzhaften Verletzungen,
• Blutergüssen
• und Ödemen

Außerdem wird in der Naturheilkunde Rosskastanie eingesetzt:

• Bei Hämorrhoiden (der Extrakt stärkt die Wände der Venen. Dadurch können sich Hämorrhoiden zusammenziehen und zurückgehen)
• Bei Arteriosklerose (Rosskastanie unterstützt dabei, schädliche Ablagerungen aus den Arterien leichter abzutransportieren)
• Bei Gelenkschmerzen, denn die Inhaltsstoffe der Rosskastanie wirken bekanntlich entzündungshemmend und abschwellend.

Produkte aus Rosskastanienextrakt sind in Form von Kapseln, Salben, Cremes, Tropfen und Tinkturen erhältlich.

Für eine selbstgemachte Tinktur: 150 g zerschnittene Früchte der Rosskastanie in eine Braunglasflasche geben. Die Samen mit 350 ml hochprozentigem Alkohol übergießen und die Mischung an einem eher warmen Ort für ca. 6 Wochen stehen lassen. Tinktur zwischendurch immer mal schütteln.

Hinweise (Auszug)

Vor der Anwendung von Rosskastanie in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte ein Arzt oder eine Ärztin befragt werden

Die äußerliche Anwendung von Rosskastanien-Salben/Cremes usw. sollte ausschließlich auf intakte Haut erfolgen.