Ingwer, gegen Übelkeit und Erbrechen
Im Alten China und in der traditionellen indischen Medizin spielt Ingwer schon seit der Antike eine tragende Rolle. Aber es ist unschwer zu beobachten, dass sich Ingwer auch bei uns zunehmend größerer Beliebtheit erfreut. Der knollige Wurzelstock gilt als ausgesprochen hilfreich bei Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Übelkeit. Zusätzlich ist Ingwer ein gutes Mittel, um der Reisekrankheit vorzubeugen und auch entgegenzuwirken.
Heimat:
Die Ingwerpflanze (die den botanischen Namen „Zingiber officinale“ hat) stammt ursprünglich aus Südasien. Mittlerweile ist sie in allen tropischen Ländern verbreitet und wird in China und in den USA angebaut.
Ingwer Verwendung:
Unter der Erde wächst horizontal der verzweigte Wurzelstock (Rhizom) des Ingwers.
Aus ihm können sich über einen Meter hohe Triebe bilden. Die Pflanze kann lange, schmale Blätter entwickeln, die bis zu 20 cm groß sind. Die Ingwer-Blüten formen sich zu einem zapfenähnlichen Blütenstand.
Ingwerwurzelstock
Und was ist nun am Ingwer medizinisch verwertbar? Nun, der wirkungsvolle Inhaltsstoff befindet sich im Ingwerwurzelstock. Es handelt sich dabei um das sogenannte Oleoresin, ein dickflüssiger Balsam, der aus ätherischen Ölen (wie Citral, Neral, Zingiberen, Zingiberol) und Scharfstoffen (Gingerole und Shogaole) besteht. Es sind diese Scharfstoffe, die dem Ingwer zum einen den charakteristischen Geschmack verleihen, zum anderen dem Brechreiz entgegenwirken. Wie diese Stoffe genau funktionieren ist noch unklar. Was feststeht ist, dass sie einen direkten Effekt auf den Magen-Darm-Trakt haben.
Eine zusätzliche Eigenschaft der Wirkstoffe ist, dass sie die Magensaft- und Gallebildung fördern sowie die Darmfunktion ankurbeln.
Anwendungsgebiete des Ingwers sind:
- zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Erbrechen und Übelkeit dienen,
- zur Vorbeugung und/oder Behandlung einer Reise- oder Seekrankheit,
- zur Linderung von Schwindelgefühlen.
- die Appetitanregung,
- die Unterstützung der Verdauung sowie
- die Linderung von Migräne (gerade in der ayurvedischen Medizin wird Ingwer typischerweise dafür eingesetzt),
- auch bei rheumatischen Beschwerden geht man von einem lindernden Effekt des Ingwers aus.
In sehr heißen Teilen unserer Erde nimmt man Ingwer gerne aufgrund seiner schweißbildenden Wirkung als Zusatz im Tee oder im Kaffee.
Als Tee, Pulver oder Tinktur
Ingwer kann man sowohl als Tee, Pulver oder Tinktur einnehmen. Natürlich ist Ingwer auch als Fertigpräparat oder als Bestandteil von Kombinationsmedikamente erhältlich. Diese Mittel werden vorwiegend bei Erbrechen, Verdauungsbeschwerden und Übelkeit verwendet.
Bei Reizmagen
Bei Reizmagen (funktionelle Dyspepsie): Ingwerpulver als Teeaufguss -> 1,5 Gramm Pulver mit Wasser aufgießen und eine halbe Stunde vor der Mahlzeit einnehmen.
Reisekrankheit/ Seekrankheit
Gegen Reisekrankheit/ Seekrankheit Symptome: 0,5 Gramm als Fertigarzneimittel kurz vor Beginn der Reise sowie weitere 0,5 Gramm alle vier Stunden einnehmen.
Maximale Tagesdosis
Die maximale Tagesdosis beträgt 2 bis 4 Gramm des Pulvers. Ingwerpulver sollte kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden.